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PsyBePLUS®_Smarttalk_Julia_Cogitaris

Das folgende Interview zwischen Alena Winter (Marketing & Communication bei Cogitaris) und Julia Mazur (Analytics & Consulting bei Cogitaris) erläutert die wichtigsten Fragen zu unserem ISO-zertifizierte Screening-Verfahren PsyBePLUS®.

PsyBePLUS®_Smarttalk_Julia_Cogitaris

Interview mit Julia (Analytics & Consulting) über unser ISO-zertifizierte Screening-Verfahren PsyBePLUS®.

Julia ist ausgebildete Psychologin mit Schwerpunkt in der Arbeits- und Organisationspsychologie und seit 1,5 Jahren als Projektmanagerin in der Abteilung Analytics und Consulting bei Cogitaris tätig. Sie betreut neben unseren Zielgruppenstudien und Mitarbeiterbefragungen auch unser Produkt PsyBePLUS®.

Was hat dich zum Einstieg in die Marktforschung bewegt?

Julia: Schon sehr früh habe ich mir die Frage gestellt, warum ein Mensch wie handelt und welche Beweggründe und Verhaltensweisen die Entscheidung eines Individuums beeinflussen. Diese Erkenntnisse konnte ich mit dem Einsatz qualitativer und quantitativer
Methoden gewinnen, was primär mein zunehmendes Interesse an der Statistik und den quantitativen Methoden gefördert hat. Für mich kombiniert die Marktforschung die statistischen Methodiken mit kommunikations- und sozialpsychologischem Hintergrundwissen, was endgültig zur Entscheidung geführt hat, mich in diesem Bereich weiterzuentwickeln.
Die individuellen und modernen Marktforschungsmethoden von Cogitaris, die einerseits Verhaltensweisen und Beweggründe einer Kaufentscheidung im Detail analysieren und andererseits die Gesunderhaltung am Arbeitsplatz durch gezielte und spezifizierte Mitarbeiterbefragungen fördern, bieten ein breites und umfangreiches Aufgabengebiet und decken meine Interessen aufseiten der Arbeits- und Organisationspsychologie sowie der Gesundheitspsychologie ab.

Was ist der PsyBePLUS®?

Julia: Angesichts der wachsenden Anforderungen am Arbeitsplatz wird es zunehmend wichtiger, in die betriebliche Gesundheitsförderung der eigenen Mitarbeiter*innen zu investieren. Mit dem PsyBePLUS® können arbeitsbedingte psychische Belastungen ermittelt und aus den Erkenntnissen eine effektive Maßnahmenplanung generiert werden. Der PsyBePLUS® ist ein ISO-zertifiziertes Beurteilungsverfahren zum Screening psychischer Arbeitsbelastung und ist zudem in der renommierten Fachdatenbank PSYNDEX des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID) eingetragen.

Was genau sind psychischen Belastungen?

Julia: Psychische Belastungen werden definiert als die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken. Innerhalb der psychischen Belastungen unterscheidet man vier Dimensionen:
Belastungen durch Arbeitsaufgaben, beispielsweise monotone Arbeit oder Überforderung,
Beeinträchtigungen durch die Arbeitsumgebung wie beispielsweise Lärm oder schmutzige Räume,
Belastungen innerhalb des Arbeits- oder Organisationsklimas, beispielsweise fehlende Anerkennung oder Diskriminierung und
Belastungen durch Arbeitsabläufe und Organisationen wie zum Beispiel ein dauerhaft klingelndes Telefon oder Schichtarbeit.

Gibt es einen Unterschied zwischen psychischer Belastung und psychischer Beanspruchung?

Julia: Psychische Belastungen und psychische Beanspruchungen müssen klar voneinander differenziert werden.
Psychischen Belastungen sind wie oben beschrieben erfassbare Einflüsse, die im Zuge der Arbeit auf den Menschen psychisch einwirken. Hingegen sind psychische Beanspruchungen die Auswirkungen auf die zuvor beschriebenen Belastungen. Stellen wir uns einen Rucksack vor, den ein Mensch während seiner Arbeit tragen muss. Im Übertragenen Sinn stellt der schwere Rucksack auf dem Rücken des Menschen die psychische Belastung dar und die Anstrengung wie z.B. Rückenschmerzen, die der Mensch infolge der Belastung erfährt, wäre die psychische Beanspruchung.
Demnach ist es klar, dass Maßnahmen zur Reduktion von psychischen Belastungen nicht direkt an einzelnen Menschen ansetzen, sondern eine Verbesserung der wahrgenommenen Rahmenbedingungen sein sollten. Bildlich dargestellt, soll der Rucksack leichter werden und nicht der Mensch stärker.

Kann Cogitaris dabei unterstützen, die Maßnahmen aus der Ermittlung abzuleiten?

Julia: Wir bieten den PsyBePLUS® auch in Kombination mit begleitenden Materialien an, die die Unternehmen im gesamten Prozess der Gefährdungsbeurteilung unterstützend zur Verfügung stehen. Dazu zählen auch Maßnahmenworkshops, in denen wir gemeinsam mit Mitarbeitenden aus den Ergebnissen der Ermittlung Maßnahmen ableiten und einen Maßnahmenplan erarbeiten, der anschließend der Geschäftsführung zur Konkretisierung und Bestätigung vorgelegt wird.

Kann man den PsyBePLUS® mit anderen Befragungen kombinieren?

Julia: Generell kann der PsyBePLUS® als „Stand-alone“ Instrument oder in Kombination mit einer Mitarbeiterbefragung oder einer Befragung zur betrieblichen Gesundheitsförderung durchgeführt werden. Wir raten hier jedoch dazu, die Anzahl der Fragen im Blick zu behalten, damit der Befragungsumfang im Rahmen bleibt und damit die Akzeptanz der Mitarbeiter*innen weiterhin sichergestellt ist.

Welche Vorteile bietet der PsyBePLUS®?

Julia: Den größten Vorteil gegenüber anderen Befragungen sehen wir in der Qualitätszertifizierung. Im Gegensatz zu vergleichbaren Befragungen ist der PsyBePLUS® wissenschaftlich fundiert und wurde in einem langjährigen Prozess in Zusammenarbeit mit pluswert und Dr. Micha Strack von der Universität Göttingen anhand diverser Gütekriterien überprüft und bestätigt. Des Weiteren wurde der PsyBePLUS® in die Fachdatenbank PSYNDEX aufgenommen.
Auch der Umfang der Befragung ist im Vergleich zu anderen Befragungen zur Gefährdungsbeurteilung deutlich geringer. Die Mitarbeitenden werden nicht überladen, da der PsyBePLUS® auf lediglich 36 wissenschaftlich fundierten Items beruht.
Zusätzlich ist die Formulierung der Fragen eine Besonderheit und ein Alleinstellungsmerkmal des PsyBePLUS®. Die gesamten Itemformulierungen sind durchweg positiv. Diese positive Formulierung erhöht die Akzeptanz bei den Teilnehmenden und reduziert die Problemfokussierung.

Ist es in Deutschland verpflichtend eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen?

Julia: Seit dem Jahr 2013 fordert das Arbeitsschutzgesetz explizit neben den physischen Gefährdungen auch die Berücksichtigung der psychischen Belastungen im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung. Während in Österreich eine entsprechende Verordnung die Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung genau vorgibt, gibt es in Deutschland noch keine Konkretisierung. Was allerdings laut Arbeitsschutzgesetz zwingend notwendig ist, ist die Ermittlung der Gefährdungen, die Dokumentation der Ergebnisse und der festgelegten Maßnahmen des Arbeitsschutzes

Muss ich jährlich eine Gefährdungsbeurteilung durchführen?

Julia: Im Arbeitsschutzgesetz gibt es keine gesetzlich vorgeschriebene Regelung hinsichtlich der Zeitabstände. Ändern sich jedoch die betrieblichen Gegebenheiten beispielsweise durch strukturelle Veränderungen in der Arbeitsorganisation oder hohe Fehlzeiten aufgrund arbeitsbedingter Gesundheitsbeeinträchtigungen, muss die Gefährdungsbeurteilung fortgeschrieben werden. Darüber hinaus wird empfohlen, die Gefährdungsbeurteilung von Zeit zu Zeit zu überprüfen und gegeben falls zu verbessern, um auch die Effektivität der Maßnahmen zu überprüfen.

Für welche Branche ist der PsyBePLUS® interessant?

Julia: Grundsätzlich ist der PsyBePLUS® für alle Branchen und Unternehmensgrößen interessant, da eine Gefährdungsbeurteilung in allen Branchen und Unternehmen durchgeführt werden sollte. Im Bereich Industrie und Pflege können wir bereits umfangreiche Benchmark-Werte bieten, da Mitarbeitende in diesen Bereichen oftmals unter schwerwiegenderen psychischen Belastungen leiden und teils auch häufiger Gefährdungsbeurteilungen aufgrund branchenspezifischer Vorschriften durchgeführt werden.

Ist die Anonymität der Mitarbeiter*innen beim PsyBePLUS gewährleistet?

Julia: Generell werden die Ergebnisse aus Anonymitätsgründen nur ausgewertet, wenn keine Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich sind.
Anonymität bei Mitarbeiterbefragungen oder der Gefährdungsbeurteilung mithilfe des PsyBePLUS® ist sehr wichtig. Mitarbeitende sollen wahrheitsgemäß antworten und keine Angst bei der Durchführung der Befragung verspüren – hingegen sollen Arbeitgeber die Bewertung der Mitarbeitenden als Chance der Veränderung betrachten und aktiv daran arbeiten, die psychischen Belastungen der Mitarbeitenden gering zu halten oder durch gezielte Maßnahmen zu verbessern.

Könnten sich die Rahmenbedingungen für eine Gefährdungsbeurteilung zukünftig verschärfen?

Julia: Ich denke gerade durch die Corona-Pandemie hat die Gefährdungsbeurteilung zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Im Rahmen der Corona-Arbeitsschutzverordnung (§2) sind Unternehmen zum Beispiel dazu verpflichtet, die Gefährdungsbeurteilung hinsichtlich zusätzlich erforderlicher Maßnahmen des betrieblichen Infektionsschutzes zu überprüfen und zu aktualisieren. Während in Österreich eine entsprechende Verordnung den konkreten Umfang der Gefährdungsbeurteilung definiert, gibt es in Deutschland bisher allerdings noch keine Konkretisierung des Umfangs.

Warum ist Cogitaris der richtige Partner für die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung?

Julia: Cogitaris bietet langjährige Erfahrungen auf den Gebieten der Mitarbeiterbefragungen und Gefährdungsbeurteilungen. Obgleich Sie sich ausschließlich für den PsyBePLUS® oder für eine Mitarbeiterbefragung inklusive des PsyBePLUS® interessieren, können unsere Experten Sie individuell beraten.

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Gerne erläutern wir Ihnen in einem unverbindlichen Beratungstermin, wie der PsyBePLUS® auch in ihrem Unternehmen zielführend eingesetzt werden kann.